Professionelle Mitarbeiter im Gesundheitssystem, in Kita, Schule, Polizei und Gericht sind wichtige Hinweisgeber für potenzielle Kindeswohlgefährdung, die Breite der professionellen Hinweisgeber erfordert Schulung für das Erkennen von Anzeichen und den richtigen Umgang damit.Aber auch Eltern und Nachbarn sind wichtige Hinweisgeber.Empathie und angemessener Umgang mit Eltern sind entscheidend in solchen Situationen im Interesse des Kindes.

Schwerpunkt der Meldungen liegt bei allen Hinweisgebern   auf Vernachlässigung, Misshandlung und sexueller Gewalt in Bezug auf das Kindeswohl.

Die Statistik zur regionalen Verteilung der Gefährdung des Kindeswohls zeigt extreme Unterschiede zwischen den Bundesländern. So werden im Bundesland Berlin mit 21.000 Fällen gegenüber 17.000 Fällen in Baden-Württemberg, Gefährdungpotenziale von Kindern in Großstädten Regionen sichtbar, die bis auf das Bundesland Nordrhein-Westfalen in keinem anderen Flächenland zu beobachten sind. Der nicht nur die Fallzahlen. Insgesamt sind in Berlin extrem hoch, sondern auch die aktuelle Kindeswohlgefährdung. Die Zahlen werden nur noch von Nordrhein-Westfalen übertroffen. Dieses Bundesland hat aber auch fast fünf mal so viel Einwohner wie Berlin. Ob und inwieweit die unterschiedlichen familiären Lebensverhältnisse in der Großstadt und den Flächenländer eine Rolle spielen oder andere Faktoren, kann hier nicht geklärt werden. Ebenso auffällig für die Unterschiede sind aber auch bestimmte Gemeinsamkeiten. In allen Bundesländern, wieder mit Ausnahme von Berlin, sagt sich bei genauer Analyse der Fälle, dass bei der Mehrzahl der Fälle keine Kindeswohlgefährdung vorliegt, aber andere Hilfe Leistungen für die Familien erforderlich sind. Damit zeigt sich, dass die Jugendhilfe heute nicht mehr nur ein Waechter für das Kindeswohl geworden ist, sondern ein Partner der Eltern, der diesen in schwierigen Lebenslagen hilft, die Entwicklung der Kinder zu unterstützen und positiv zu fördern. Der Begriff Partnerschaft ist hier gerechtfertigt.