Die Jugendhilfe unterscheidet zwischen manifesten und latenten Formen der Kindeswohlgefährdung. Denn es ist nicht immer leicht zu entscheiden, was in dem jeweiligen familiären Kontext geschieht. Die Hauptgefährdung für Kinder und Jugendliche liegt bei der Vernachlässigung durch die Eltern, wobei hier auch eine deutliche Zunahme zu beobachten ist. Häufig ist das auch Folge einer schwierigen Situation, die die Eltern überfordert. Aber auch andere Formen der Kindeswohlgefährdung haben deutlich zugenommen. Möglicherweise ist diese Zunahme auch darauf zurückzuführen, dass die Jugendämter und andere Personen heute genauer hinsehen. Im Interesse der Kinder ist das aber auch richtig.

Auch bei den festgestellten und eindeutigen Kindeswohlgefährdung hat seit 2013 einen deutlichen Anstieg gegeben. Das ist möglicherweise auch das Ergebnis eines genauen Hinsehens und besserer statistische Daten, weil damals die Zählweise neu organisiert wurde. Aber auch wenn man nicht als Statistik er zur Dramatisierung neigt, sind diese Entwicklungen beunruhigend. Den 40.000 Fälle  sind 40.000 Kinder. Das darf man bei solchen Daten nie vergessen. 18.000 Kinder, die vernachlässigt werden, 20.000 Kinder, die entweder physisch oder psychisch misshandelt werden und 2000 Kinder, jedes Jahr, die sexuell misshandelt werden, sind eine große Herausforderung für die Jugendhilfe und die Gesellschaft, die Lebensverhältnisse dieser Kinder zu verbessern.

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